Martin Jordi
pensionierter Physiklehrer Alte Kanti Aarau, beschäftigt sich leidenschaftlich gerne mit Elektrizität
«Ich gebe zu, ich bin ein Tüftler. Ich habe mir auch schonmal selbst ein Velolicht gebastelt. Dieses Gefühl, nachts mit selbstgemachtem Licht unterwegs zu sein, das ist schon cool.»
Bilder: Privatarchiv Martin Jordi
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Mein Name ist Martin Jordi. Ich studierte in Bern Physik und habe schon während des Studiums gemerkt, dass das Schulgeben für mich etwas Wichtiges und Befriedigendes sein könnte. Ich habe das Höhere Lehramt gemacht und ging an die Alte Kanti. Dort, in Aarau, wurde ich dann auch pensioniert.
Ich habe natürlich nicht nur ein Hobby, aber ich gebe zu, dass ich ziemlich gerne rumschraube, etwas auseinandernehme und wieder probiere zusammenzusetzen. Und ich muss auch sagen, dass ich sehr gerne Dinge, die nicht mehr funktionieren, wieder zum Laufen bringe. Das finde ich enorm befriedigend.
Es hat mich beim Fahrradfahren immer geärgert, dass bei schlechtem Wetter der Dynamo durchschliff und man dann kein Licht hatte. Die Idee, dass man einen Dynamo konstruieren könnte, der ohne Reibung funktioniert, war faszinierend. Die Idee selbst kam von auswärts, aus Deutschland, wo jemand so etwas propagierte. Wir wussten aber nicht, wie es funktioniert. Aufgrund der wenigen Angaben haben wir selbst etwas ausprobiert und letztlich hat es funktioniert. Das Gefühl, dass man mit selbstgemachtem Licht am Fahrrad in der Nacht unterwegs ist, ist natürlich schon … cool.
Eine interessante Geschichte war es auch, als wir hier vor 20 Jahren zwei Sonnenkollektoren montiert haben, um Warmwasser zu machen. Hierbei boten wir die Lehrerkollegen, die irgendwie Berg- oder Skitourensportlich dazu in der Lage waren, auf und haben in einer Aktion die Sonnenkollektoren auf dem Dach montiert. Als Belohnung gab es eine schöne Fleischplatte und alle hatten Freude.
Im Prinzip ist das für mich die einzige langfristige Lösung, die wir hier auf der Erde haben: Nutzung von Sonnenenergie in den verschiedensten Formen. Ich finde, AKWs sind eine unglaublich komplizierte Methode, um Wasser zum Kochen zu bringen.
Etwas des Interessantesten daran, Lehrer zu sein für Physik und Technik und Basteln, waren die Schülerinnen und Schüler. Alle paar Jahre wieder eine neue Gruppe Leute, die noch quasi unverbraucht waren und in den meisten Fällen hoffentlich auch gespannt waren – das war meine Hauptmotivation.
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