Eduard Rey
ehemaliger Bauer aus Birmenstorf, verklagte den Bund zusammen mit etwa 270 anderen Gemüseproduzenten
«Als sich 1986 die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ereignete, warnte der Bundesrat vor Strahlenbelastungen. Wir Bauern mussten in der Folge unglaublich viel Gemüse wegwerfen. Dabei stand gerade die Salaternte an!»
Bilder: Schüler:innen KS Baden / Zeitgeschichte Aargau
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Das war so… Wir hatten gerade einen neuen Lastwagen erhalten. Da hiess es, in Tschernobyl sei der Unfall geschehen. Der Bund sagte, wir dürften unser Gemüse nicht mehr verkaufen, aufgrund der Strahlungen, also der Atomstrahlungen. Wir belieferten eigentlich COOP.
Dann führten wir ja einen Prozess gegen den Bund und haben diesen gewonnen, denn der Bund musste uns entschädigen (für diesen Ausfall). Wir waren im Gemüseverband und dieser hat das organisiert. Und wir wurden recht entschädigt. Mit dem (diesem Urteil) konnte das Gesetzt geschaffen werden, dass der Bund Verantwortung übernehmen muss, wenn etwas Ausserordentliches passiert.
Ich heisse, Rey, Eduard, bin am 4.8.1940 geboren, und habe gearbeitet, bis ich 72 war. Meine Meinung hat sich nicht verändert: Das Kernkraftwerk liefert die beste Energie. Mit diesem sind wir viel unabhängiger vom Ausland und solange wir Öl und Gas verbrennen, stossen wir CO2 aus. Und mit diesem CO2, so sagt man, wird das Klima erwärmt. Wenn irgendwo etwas passiert, gibt es einen Punkt, wo das schlimm ist. Aber mein Gefühl ist, dass das Kernkraftwerk nicht so gefährlich ist, wie man tut.
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